Innerhalb der Neurowissenschaften ist es in den letzten Jahren zu einem großen Zuwachs an Erkenntnissen gekommen, die die theoretischen Positionen des Personzentrierten Ansatzes (PZA) in hohem Maß bestätigen. Dabei wurde unter der Bezeichnung einer „neurowissenschaftlich fundierten Personzentrierten Psychotherapie“ vorgeschlagen, wie Konzepte des PZA mit neurowissenschaftlichen Theorien und Befunden in Beziehung stehen können (Lux, 2007; Lux, 2014)
Es wurde sowohl für die Psychotherapie als auch für andere Kontexte empirisch hinreichend gezeigt, dass personzentrierte Beziehungen die Entfaltung der Aktualisierungstendenz bei den beteiligten Personen optimal unterstützen. Neurobiologische Befunde helfen dabei diese verwandelnde Kraft zu verstehen. Dies soll in der Veranstaltung aufgezeigt und diskutiert werden. Eingegangen wird auf fünf Wirkfaktoren personzentrierter Beziehungen: Sicherheit, Vertrauen, interpersonelle Synchronisierung, verbal vermittelte Emotionsregulation und die dialogische Erkundung des Erlebens (Lux, 2020).
Es wird die Auffassung vertreten, dass das personzentrierter Beziehungsangebot vermittelt über diese Wirkfaktoren einen tiefgreifenden Einfluss auf verschiedene neurobiologische Systeme des Gegenübers ausübt und so die „Magie der Begegnung“ ermöglicht.
Referent:
Michael Lux, geb. 1969, Diplom-Psychologe, Diplom-Psychogerontologe, Personzentrierter Psychotherapeut (GwG), langjährige berufliche Tätigkeit im Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof Bad Wildbad, Sana Kliniken AG, Dozent an personzentrierten Ausbildungsinstituten, Publikationen zu Beziehungen zwischen dem Personzentrierten Ansatz und den Neurowissenschaften.
Ausgewählte Publikationen:
Lux, M. (2007). Der Personzentrierte Ansatz und die Neurowissenschaften. München: Ernst Reinhard Verlag.
Lux, M. (2010). The magic of encounter: The Person-Centered Approach and the neurosciences. Person-Centered and Experiential Psychotherapies, 9, 274–289.
Lux, M. (2013). The circle of contact: A neuroscience view on the formation of relationships. In: J. H. D. Cornelius-White, R. Motschnig-Pitrik & M. Lux (Hrsg.), Interdisciplinary handbook of the Person-Centered Approach: Research and theory, (79-94). New York: Springer.
Lux, M. (2014). Neurowissenschaftliche Grundlagen personzentrierter Psychotherapie. Person, 18, 176-186.
Lux, M. (2020). Wirkfaktoren personzentrierter Beziehungsgestaltung aus neurowissenschaftlicher Sicht. Person, 24, 5 - 15
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